Osteopathie

"Leben ist Bewegung, dort wo Bewegung gestört ist beginnt Krankheit"

A.T . Still

Die Osteopathie sucht hinter dem Symptom nach den Gründen für deren Entstehung. Basierend auf der Sichtweise, dass alle Strukturen (Organe, Faszien, Knochen, Muskeln…) netzartig miteinander in Verbindung stehen, wird bei einer osteopathischen Behandlung der gesamte Körper untersucht mit dem Ziel, die verursachende Einschränkung zu finden, durch deren Behandlung die Symptome dann auf Dauer abklingen können. Bei einer klassisch osteopathischen Behandlung werden drei Hauptbereiche untersucht und abhängig vom Befund behandelt:

– das parietale (Knochen-Muskel-Bänder-) System
– das viszerale (Organ-) System
– das cranio (Schädel) -sakrale (Kreuzbein) -System mit dem Duralschlauch und der Hirn/Rückenmarksflüssigkeit.

Bei der Osteopathie handelt es sich um eine ganzheitliche, manuelle Therapiemethode. Es ist keine Physiotherapie und will diese auch nicht ersetzen. Sie sprechen ganz unterschiedliche Ebenen an.

Osteopathische Techniken sind überwiegend sanft, ruhig und schmerzlos und werden ausnahmslos mit den Händen ausgeführt. Sie sind für Menschen aller Altergruppen geeignet.

Nehmen Sie sich an dem Tag nach der Behandlung Zeit. Teilweise geht der Körper in tiefe Prozessen, für die es dann erstmal Raum braucht. Gönnen Sie sich einen Spaziergang, lassen sie die Gedanken schweifen, nehmen Sie ein Bad oder trinken Sie gemütlich eine Tasse Tee. Vermeiden Sie im Anschluß an die Behandlung Stress und Hektik soweit es Ihnen möglich ist. Auch Sport hat einen Tag Pause. 

Durch die Behandlung werden u.U. lange bestehende Spannungsmuster hinterfragt, der Körper wird angeregt diese zu „überdenken“ und neue , freiere Muster anzunehmen. Dies kann sich wie eine Art Trance anfühlen und wünscht sich Raum und Ruhe. In manchen Fällen stammen die Spannungsmuster aus alten „Geschichten“, seelischen Erfahrungen, die ihre Spuren im körperlichen hinterlassen haben. Lösen sich diese Speicher auf, so kann es zu vorübergehenden „alten Emotionen“ kommen. Gerade in diesem Fall ist es sehr hilfreich etwas Raum eingeplant zu haben und nicht sofort wieder „funktionieren zu müssen“.

Kommt es nach einer Behandlung zu bleibenden Erstverschlimmerungen (über die ersten 3 Tage hinaus) was sehr selten vorkommt, so bitte ich Sie mich telefonisch zu kontaktieren, es findet dann ein zeitnaher Nachbehandlungstermin statt.

Der erste Folgetermin wird nach ca. 2 bis 8 Wochen vereinbart. Der Körper braucht etwas Zeit um sich die neue Freiheit „einzuverleiben“, das Behandlungsintervall wird von mir nach Befundlage und Verlauf individuell entschieden.

Woher kommt die Osteopathie?

Andrew Taylor Still ist der Begründer der Osteopathie. Er wurde 1828 in Lee County, Virginia (USA) geboren, machte später eine Ausbildung als Mediziner und arbeitete im Bürgerkrieg in Feldlazaretten. Als nach dem Krieg innerhalb kurzer Zeit drei seiner Kinder an Hinrhautentzündung starben und die Medizin nicht helfen konnte, befasste er sich intensiv mit der funktionellen Anatomie. Er erkannte als erster die große Bedeutung somatischer Dysfunktionen und der vegetativen Vernetzung. Von Still stammt das Zitat „Gesundheit zu finden ist Aufgabe des Arztes. Krankheit kann jeder finden.“

Alle Funktionen des Körpers hängen von der Ver- und Entsorgung durch das Gefäß- und Nervensystem ab. Blockaden und Verspannungen  können die Versorgung stören und somit Beschwerden hervorrufen. Die Osteopathie kann über die veränderte Grundspannung und Beweglichkeit von Geweben Störungen diagnostizieren und durch manuelle Einwirkungen die Selbstheilungskräfte aktivieren.

Stills Behandlungsmethode war so erfolgreich, dass ihn Freunde und ehemalige Patienten drängten, sein Wissen weiterzugeben. 1892 eröffnete er schließlich eine Lehranstalt, die „American School of Osteopathy“. Damit prägte er den Begriff „Osteopathie“ (zusammengesetzt aus dem altgriechischen Wörtern osteon für Knochen und pathos für Leiden), da er die Knochen als Hebel zur Beeinflussung vegetativer und humoraler Reflexmechanismen sah.